Obermain-Tagblatt – 01.12.2025
Das „plus“ im Namen der Tafel steht nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für
soziale Beratung. Spenden und ehrenamtliche Helfer sind willkommen.

Bild: Große Freude bei der Projektleiterin Daniela Fehn (2. v. re.) sowie der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Brigitte Körner (li.) von der Tafel plus in Lichtenfels: Die Landtagsabgeordnete Sabine Gross besuchte die „Tafel plus“ in Lichtenfels und brachte neben einem Scheck auch Heißgetränke wie Kaffee und Tee mit. Das Bild zeigt das Mitglied des Kreisvorstandes Lichtenfels, Holger Jakob, sowie die Stadträtin Elke Werner aus Schney (re.). Foto: Mirjam Drechsel
Große Freude bei der Tafel in Lichtenfels: Gemeinsam mit der Stadträtin Elke Werner aus
Schney und Holger Jakob aus Bad Staffelstein, Mitglied des SPD-Kreisvorstandes
Lichtenfels, besuchte die Landtagsabgeordnete Sabine Gross (SPD) die „Tafel plus“ der
Diakonie in Lichtenfels in den Räumen in der Conrad-Wagner-Straße 2. Das meldet das
Büro der Abgeordneten in einer Pressemitteilung. Mitgebracht hatte sie neben einer
Geldspende von 500 Euro auch noch Kaffee und Tee. Heißgetränke, die in der kalten
Jahreszeit besonders gefragt sind.
Not oft im Verborgenen
„Gerade im Advent wird spürbar, wie wichtig Zusammenhalt in unserer Gesellschafft ist“,
betonte Sabine Gross bei ihrem Besuch. „Wenn immer mehr Menschen Schwierigkeiten
haben, über die Runden zu kommen, dann dürfen wir nicht wegschauen. Jede Hilfe zählt – und genau das wird hier Tag für Tag gelebt.“ Wie Sozialarbeiterin Daniela Fehn erklärte,
ist die Not mancher Mitmenschen um uns herum oft groß, aber nicht sichtbar. Der Bedarf an Lebensmitteln und Unterstützung steige, leider haben manche Menschen
Hemmungen, Hilfe anzunehmen. „Manchmal fehlt der Mut, sich helfen zu lassen“,
bedauert sie und verweist darauf, dass das „plus“ im Namen der Tafel für weit mehr als
nur Lebensmittelverteilung stehe. „Bei uns gibt es hier neben der Zuversicht und
Menschlichkeit auch soziale Beratung.“
Kosten für Tafelbetrieb belastend
In dem ehemaligen Striwa-Gebäude am Lichtenfelser Bahnhof packen Ehrenamtliche wie
das Ehepaar Körner Woche für Woche Lebensmittel in Papiertüten, welche mittwochs
zwischen 12.45 und 15.45 Uhr an bedürftige Haushalte für ein kleines Entgelt ausgegeben werden. Doch bevor die Tüten überhaupt verteilt werden können, braucht es Organisation. Man ist vernetzt mit der „Tafel“ Burgkunstadt e.V. und mit dem Sozialladen „Lädla“ in Kronach. Die Spenden, die von Privatpersonen und Verbrauchermärkten kommen, müssen abgeholt werden. Hierfür werden Fahrzeuge benötigt, die versichert und gewartet werden müssen – Ausgaben, die zunehmend zur Belastung werden.

Bild: Das Ehepaar Körner engagiert sich mit beeindruckendem Herzblut: Beide sind seit über 60 Jahren verheiratet, seit 2012 sind sie mit Leib und Seele für die „Tafel plus“ im Einsatz.
Foto: Mirjam Drechsel
„Die Arbeit der Tafeln und ihrer Helferinnen und Helfer kann gar nicht genug
wertgeschätzt werden“, so Gross. „Sie sind hier ein unverzichtbarer Teil unserer sozialen
Infrastruktur geworden. Es beeindruckt mich, mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wird.“
Hier sind haltbare Lebensmittel wie Milch, Mehl, Nudeln, Reis oder haltbare Milchprodukte sind derzeit besonders gefragt. Wer die Tafel unterstützen möchte, kann
Sachspenden von Lebensmitteln oder Geld spenden. Auch Engagement im Ehrenamt sei
willkommen. „Wir können nur gemeinsam gegen die Not in unserer Region ankämpfen“, unterstrich Sabine Gross abschließend. „Jeder Beitrag – ob groß oder klein – hilft. Solidarität darf kein Lippenbekenntnis sein, sie ist das, was unser Miteinander trägt.“